Einkommensverteilung der privaten Haushalte

Das Einkommen der Haushalte setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen:

  • Das Primäreinkommen umfasst insbesondere Arbeitnehmerentgelte, Betriebsüberschüsse und Selbständigeneinkommen sowie Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen.
  • Das Sekundäreinkommen umfasst insbesondere die Sozial- und Transferleistungen (Kindergeld, Arbeitslosengeld ...), die die Haushalte überwiegend seitens des Staats erhalten, abzüglich der von den Haushalten zu entrichtenden Einkommens-, Vermögenssteuern und Sozialbeiträge.

Aus der Summe beider Einkommen ergibt sich das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte.

Mit durchschnittlich 24.514 Euro je Person erwirtschaftet die Deutschsprachige Gemeinschaft mittlerweile ein höheres Primäreinkommen als die Wallonische Region (23.543 Euro), aber noch ein deutlich niedrigeres als Flandern (29.314 Euro).

  • Das verfügbare Einkommen pro Einwohner liegt in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit 20.577 Euro nach wie vor unter dem belgischen Durchschnittswert von 21.985 Euro. Allerdings wird der Abstand tendenziell immer geringer, da das verfügbare Einkommen in den letzten Jahren hier stärker angewachsen ist als in den anderen Regionen, und das trotz eines leichten Rückgangs 2018. Verglichen mit der Wallonie und Brüssel liegt die Deutschsprachige Gemeinschaft mittlerweile schon vorn. Im Vergleich zum belgischen Durchschnitt beträgt der Rückstand nur noch 5 % und zu Flandern 10 %.

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner
Quelle: Institut des Comptes Nationaux, Comptes régionaux

2019 ist das verfügbare Einkommen pro Einwohner in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % gestiegen, was über dem Landesschnitt von +3,6 % liegt. Über die letzten zehn Jahre betrachtet (2009-2019) ist das (nominale) Einkommen hier mit +30 % deutlich stärker gestiegen als im belgischen Durchschnitt (+20 %).

Die Einkommensstruktur der Haushalte in Prozent des Primäreinkommens (2019)

 

Deutschsprachige Gemeinschaft

Flandern

Wallonie

Brüssel

Belgien

Betriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen

15%

12%

13%

13%

13%

Arbeitnehmerentgelte

78%

81%

77%

78%

78%

Netto Vermögenseinkommen

7%

8%

9%

8%

9%

Primäreinkommen

100%

100%

100%

100%

100%

Monetäre Sozialleistungen

25%

34%

28%

27%

30%

Netto Sonstige Transfers

3%

3%

2%

3%

2%

Einkommen- und Vermögenssteuern

13%

18%

19%

16%

18%

Sozialbeiträge

27%

30%

29%

28%

29%

Verfügbares Einkommen

84%

85%

80%

82%

81%

Quelle: Institut des Comptes Nationaux, Comptes régionaux

Der gewichtigste Teil des Primäreinkommens sind die Arbeitnehmerentgelte. Letztere umfassen die Bruttolöhne und -gehälter, die Sozialabgaben zu Lasten des Arbeitgebers sowie die Sozialbeiträge der Arbeitnehmer. Mit einem Anteil von 78 % in 2019 liegt die Deutschsprachige Gemeinschaft in diesem Jahr genau im belgischen Durchschnitt.

Verglichen mit den anderen Landesteilen nehmen mit 15 % die Betriebsüberschüsse und Selbständigeneinkommen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft (noch) einen vergleichsweise etwas höheren Anteil am Primäreinkommen ein. Auf der anderen Seite liegt der Anteil des Vermögenseinkommens hier mit 7 % knapp unter dem Landesdurchschnitt.

Betrachtet man die sekundäre Einkommensverteilung der Haushalte 2019, fällt ebenfalls der mit 13 % geringer ausfallende Anteil der gezahlten Einkommens- und Vermögenssteuern der in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaften Bevölkerung auf. Damit liegt der Anteil 5 Prozentpunkte unter dem belgischen Durchschnitt.