Aufteilung nach Arbeitsdauer und Alter

Der weit überwiegende Teil der Arbeitnehmerinnen aus Ostbelgien (70 %) ist teilzeit­beschäftigt, während die Teilzeitbeschäftigung bei Männern mit 17 Prozent aller Beschäftigten eher die Ausnahme ist und vorwiegend von Älteren in Anspruch genommen wird.

Die Tendenz zur Teilzeitarbeit ist seit längerem steigend. Von 2011 nach 2012 hat allerdings durch die geänderte Erfassung der Beschäftigung im öffentlichen Sektor (Capelo-Projekt) die Zahl der Teilzeitbeschäftigten im Verhältnis zu den Vollzeitbeschäftigten nochmals besonders stark zugenommen: vorher wurden mehrere Teilzeitverträge einer Person (z. B. in Unter- und Oberstufe des Sekundarschulunterrichtes) ggf. zu einer Vollzeitbeschäftigung zusammengefasst. Dies ist nun nicht mehr der Fall und die Person wird weiterhin als Teilzeitbeschäftigte erfasst. Im Vergleich zu 2002 ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten damit insgesamt um 63 Prozent gestiegen, während diejenige der Vollzeitbeschäftigten um -13 Prozent gesunken ist.

Entwicklung der Anzahl Arbeitnehmer nach Voll- und Teilzeitbeschäftigung (2002-2022)

Entwicklung der Anzahl Arbeitnehmer nach Voll- und Teilzeitbeschäftigung 

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten (Männer und Frauen zusammengenommen) ist in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit 45 Prozent insgesamt deutlich höher als im Landesdurchschnitt, wo er nur bei 37 Prozent liegt. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind z. B. nur 29 Prozent der Frauen vollzeitbeschäftigt, während es in Belgien insgesamt 46 Prozent sind.

Anteil der Teilzeitbeschäftigten pro Geschlecht und Sektor (30.6.2022)

Quelle: LSS

Die Altersstruktur der Arbeitnehmer aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt. Die Überalterung der Erwerbsbevölkerung tritt immer deutlicher zutage: Die über 50-Jährigen machen mittlerweile 36 Prozent der Arbeitnehmer aus, während es 2000 noch nur 16 Prozent waren. Die Gruppe der 30- bis 44-Jährigen schrumpft (-1.300 Personen seit 2000 bzw. -18 %) und die Zahl der 50- bis 65-Jährigen nimmt stetig zu (+3.630 Personen innerhalb dieses Zeitraums oder +145 %!).

Waren im Jahr 2000 noch gleich viele Arbeitnehmer in den Gruppen der 15- bis 24-Jährigen und der 50- bis 64-Jährigen zu finden, so ist die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen heute etwa dreimal so groß wie diejenige der Berufseinsteiger.

Entwicklung der Anzahl Arbeitnehmer aus Ostbelgien pro Altersgruppe (2000-2022)

Quelle: LSS

Je nach Sektor variiert die Altersstruktur recht stark. Der Anteil der Älteren ist insbesondere in der öffentlichen Verwaltung, im Transportsektor und in der Herstellung von Elektromaterial sowie in der Textilindustrie sehr hoch (44-48 %), während er u. a. im Baugewerbe, in den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen sowie im Gastgewerbe deutlich unter dem Durchschnitt liegt (rund 24-29 %).