Entwicklung

Nachdem die Arbeitslosigkeit 2001 ihren bisherigen Tiefststand in Ostbelgien erreicht hatte (1.462 Arbeitslose und eine Arbeitslosenquote von 4,8 % im Jahresdurchschnitt), kletterte die Zahl der Arbeitslosen im Anschluss daran bis August 2006 auf fast 3.000 Personen (z.T. auch durch gesetzliche Änderungen bedingt). Durch den konjunkturellen Aufschwung in den Jahren 2007 und 2008 sank die Zahl der Arbeitslosen wiederum um jeweils rund 4 Prozent in beiden Jahren.         

Ab September 2008 kehrte sich die Tendenz jedoch im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise wieder um: Die Arbeitslosenzahlen stiegen an und erreichten 2014 – nach einer vorübergehenden leichten Erholung im Jahr 2011 – einen neuen Höchststand.

Seitdem ist – mit Unterbrechung durch das Corona-Jahr 2020 – ein stetiger Rückgang der Arbeitslosigkeit festzustellen.

Arbeitslose Männer Frauen Gesamt Vgl. zu 2000 Vgl. zum Vorjahr
2000 578 911 1.489    
2005 1.022 1.332 2.354 +865  
2008 1.083 1.330 2.413 +924 -4,3 %
2010 1.329 1.399 2.728 +1.239 + 3,2 %
2011 1.272 1.406 2.678 +1.189 - 1,9 %
2012 1.333 1.414 2.747 +1.258 +2,6 %
2013 1.424

1.452

2.876 +1.387 +4,7 %
2014 1.463 1.504 2.967 +1.478 +3,2 %
2015 1.407 1.405 2.812 +1.323 -5,2 %
2016 1.402 1.351 2.753 +1.264 -2,1 %
2017 1.304 1.263 2.567 +1.078 -6.7 %
2018 1.185 1.175 2.360 +871 -8,1 %
2019 1.159 1.124 2.283 +794 -3,3 %
2020 1.256 1.186 2.443 +954 +7,0 %
2021 1.145 1.135 2.281 +792 -6,6 %
2022 1.113 1.110 2.222 +734 -2,5 %

Infolgedessen sank die Arbeitslosenrate von 8,8 Prozent im Jahr 2014 auf 6,7 Prozent (bzw. 6,1 % nach der korrigierten Berechnung) im Jahr 2019. Aufgrund der Corona-Krise stieg die Rate dann 2020 wieder auf 7,2 Prozent (bzw. korrigiert 6,5 %). Seitdem ist sie rückläufig und liegt 2022 wieder bei 6,6 Prozent (bzw. korrigiert 5,9 %) und damit leicht unter dem Wert von 2019.

Betrachtet man den Stand des Jahres 2008 als „Vor-Krisenniveau“, so liegt die Arbeitslosenrate 2022 in allen Landesteilen darunter. Den deutlichsten Rückgang verzeichneten die beiden Regionen mit den höchsten Ausgangswerten: Brüssel und Wallonien.

Entwicklung der Arbeitslosenrate seit 2008

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl 2022 in Flandern mit -7,7 Prozent noch stärker gesunken als in Ostbelgien (-2,5 %). In der Wallonie ist die Zahl um +2,3 Prozent gestiegen (v.a. aufgrund geänderter Eintragungsmodalitäten) und in Brüssel um -2,9 Prozent gesunken. Im landesweiten Durchschnitt liegt der Rückgang bei -2,5 Prozent. 

Die Arbeitslosenrate in Ostbelgien ist im Schnitt 2022 weiterhin geringfügig höher als in Flandern (5,1 %), bleibt aber deutlich unter dem Niveau der Wallonie (ohne die Deutschsprachige Gemeinschaft 13 %) und der Region Brüssel-Hauptstadt (16 %).