Aktualisierung vom 11.03.2024

Notaufnahmewohnungen

Menschen können aus verschiedenen Gründen plötzlich wohnungslos sein. Notaufnahmewohnungen dienen dazu, Menschen in einer wohnungslosen Notlage vorübergehend unterzubringen.

In Ostbelgien zur Verfügung stehende Notaufnahmewohnungen

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In der Deutschsprachigen Gemeinschaft standen zum 31. Dezember 2022 insgesamt 91 Notaufnahmewohnungen zur Verfügung. Jede achte Wohnung ist eine Gemeinschaftswohnung. Der Rest sind Einzelwohnungen, d.h. für einen Haushalt bestimmt. Insgesamt können in den 91 Wohneinheiten maximal 181 Personen gleichzeitig wohnen. Dieser Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Die Bevölkerung der Deutschsprachigen Gemeinschaft lebt zu 2/5 im Süden des Territoriums und zu etwa 3/5 im Norden. Die Anzahl der Notaufnahmewohnungen ist entsprechend auf Süden und Norden der Gemeinschaft verteilt.

Belegung der Notaufnahmewohnungen

Im Jahr 2022 waren 91 Haushalte in Notaufnahmewohnungen untergebracht (sind 2022 eingezogen oder lebten schon dort). Diese Zahl ist höher als in den letzten drei Jahren (2019: 87, 2020: 84; 2021: 81).

Einige auffällige Daten zur Belegung:

Zusammensetzung der Haushalte

  • Alleinlebende stellen die größte Gruppe der Haushalte dar (57 %), gefolgt von Familien (25 %), Alleinerziehenden (17 %) und Paaren (1 %).
  • Der Kinderanteil beträgt 41 %, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht (2021: 29 %).
  • 71 % der Haushalte zählen ein oder zwei Personen. In 6 Fällen (Haushalte von 4, 7, 8 und 9 Personen) hat es, aus Mangel an Alternativen, eine leichte Überbelegung der Wohneinheit gegeben.
  • Die Wohnungen sind im Vergleich zum Bedarf oft etwas überdimensioniert: Ungefähr 43 % aller Wohnungen sind zur Hälfte oder weniger belegt.
  • Haushaltsvorstand sind in 54 % der Fälle Männer und in 46 % der Fälle Frauen. Das Verhältnis ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (2021: 45 %).
  • Die meisten Notlagen erleiden Menschen im Alter zwischen 31 und 45 (40%). Ungefähr 33 % der Unterbringungen betreffen jemanden im Alter bis 30 Jahre.

Nationalität

  • 44 % der Bewohner stammen aus Belgien, davon 27 % aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft
  • 7 % der Bewohner stammen aus der EU (ohne Belgien)
  • 49 % aus einem Nicht-EU-Land

Im Vergleich zu der Bevölkerungszahl nach Nationalität (Belgien: 78,0 %, EU-Staat: 17,8 %, Nicht-EU-Staat: 4,2 %) erlitten Nicht-EU-Bürger verhältnismäßig mehr Wohnnotlagen.

Einkommen

  • Knapp 8 % der Untergebrachten haben gar kein Einkommen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozentpunkte gestiegen.
  • 83 % beziehen ein Ersatzeinkommen. Das kann Arbeitslosengeld, Eingliederungseinkommen aber auch Rente, Invalidenrente, Krankengeld sein.
  • Der Anteil der Lohnempfänger liegt bei 9 %

Gründe für Wohnnotlagen

  • Die meistgenannten Gründe für eine Unterbringung waren „Obdachlosigkeit und Wohnprobleme“ sowie „familiäre Probleme“.

Im Downloadbereich dieses Artikels unter „Mehr zum Thema" finden Sie einen ausführlichen Bericht zu Notaufnahmewohnungen.