Studie „Attraktive Arbeitsplätze – Dein Traumjob in Ostbelgien“

Fachkräfte für Ostbelgien gewinnen – ein Herausforderung für die Arbeitgeber. Kreative Ideen sind nötig, um sich auf die Bedürfnisse und Wünsche der nächsten Generation einstellen zu können.

Und es liegt auf der Hand, dass die Vorstellung von Arbeit und Beschäftigung vor allem bei jungen Menschen im Wandel ist. Arbeitgeber müssen sich zunehmend neu einstellen, damit die frisch Ausgebildeten auch in Ostbelgien ihren Traumjob finden.

Umfrage bei Jahrgängen 1989 und 1999

Deshalb startete im Frühjahr 2017 eine Befragung zum Thema "Dein Traumjob in Ostbelgien". Diese führte der Wirtschafts- und Sozialrat (WSR) in Zusammenarbeit mit dem Rat der Deutschsprachigen Jugend (RDJ) und dem Ministerium durch. Befragt wurden Jugendliche der Jahrgänge 1989 und 1999.

Das Ziel: ein Bild der in Ostbelgien wohnhaften Jugendlichen und deren Einstellungen, Erwartungen sowie Vorhaben gegenüber der Arbeitswelt zeichnen. Die Rücklaufquote erwies sich als sehr hoch.

Im Anschluss an die Befragung wurde eine eingehende Analyse der Ergebnisse und ein Abgleich mit bestehenden Studien aus dem In- und Ausland vorgenommen. Das Ergebnis dieser Analyse liegt nun in Form der Studie „Attraktive Arbeitsplätze – Dein Traumjob in Ostbelgien“ vor.

Nur minimale Unterschiede zwischen den befragten Generationen

An erster Stelle lässt sich festhalten, dass die Antworten der jüngeren (1999 geboren) und älteren (1989 geboren) Befragten grundsätzlich nicht sehr unterschiedlich sind. Nur dort, wo eine bereits bestehende berufliche Erfahrung die Antwort beeinflussen kann und wenn es um Familienplanung geht, kommen einige altersbedingte Unterschiede an den Tag. Diese äußern sich hauptsächlich durch:

  • einen etwas geringeren Optimismus bzw. einen etwas größeren Realismus der älteren Teilnehmer, was die Arbeitswelt angeht
  • eine größere Bedeutung für Kriterien, die mit Familie und Kindern verbunden sind.

(Weiter)Bildung und Selbständigkeit hoch im Kurs

Ein erstes, für die Befragten typisches Merkmal ist die Bedeutung, die sie der Bildung beimessen. Ihnen ist es sehr wichtig, eine solide Ausbildung aufzuweisen und sich im Laufe des ganzen Lebens weiterbilden zu können.

Die jungen Ostbelgier zeigen sich sehr motiviert und zuversichtlich, was das Berufsleben angeht. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass der Weg in den heutigen Zeiten schwierig sein kann.

Im Einklang mit dieser Motivation steht auch ihr Wunsch nach Selbständigkeit. Sowohl in ihren Aufgaben als Angestellte bei einem Arbeitgeber oder als faktische Selbständige tritt dieses Bedürfnis nach eigenständigem Denken und Arbeiten besonders häufig und deutlich hervor. Den jungen Menschen ist im Job an erster Stelle der Inhalt der Arbeit wichtig. Diese muss Spaß machen und interessant sein.

Genauso wichtig sind das Arbeitsklima und ein gutes Verhältnis zu den Kollegen und zum Chef. Hierbei stellt sich ebenfalls heraus, dass viele es bevorzugen, in kleineren Betrieben und mit einer flachen Hierarchie zu arbeiten.

Gleichzeitig gilt, dass die Entlohnung und andere materielle Vorteile für junge Erwachsene nur eine Facette in Bezug auf die Attraktivität eines Arbeitsplatzes darstellt und nicht mehr die zentrale Bedeutung einnimmt wie für Vorgängergenerationen.

Ein weiterer interessanter Punkt, der aus der Befragung hervorgegangen ist, ist das hohe Interesse der Befragten an einer beruflichen Selbständigkeit. Bei beiden Jahrgängen konnte eine Mehrzahl der Befragten sich vorstellen, einmal beruflich selbständig zu werden.

Ostbelgien: eher ein Platz zum Leben als zum Arbeiten

Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie die jungen Menschen den Standort Ostbelgien wahrnehmen. Zusammengefasst muss man feststellen, dass Ostbelgien für die Befragungsteilnehmer eher mit Wohnort als mit Arbeitsstandort verbunden ist.

Dies scheint jedoch zum größten Teil daran zu liegen, dass die jungen Ostbelgier über das Potenzial ihrer eigenen Region für ihr Berufsleben nicht genug informiert sind.

Die vollständige Studie steht Ihnen im Downloadbereich zur Verfügung.

Die Bündnispartner des Gemeinschaftlichen Ausbildungs- und Beschäftigungsbündnisses (GABB) beschäftigen sich seit einigen Jahren mit der Frage, wie Fachkräfte für die Arbeitgeber in Ostbelgien gewonnen werden können.