Politisches Interesse und Bürgerbeteiligung

Das Interesse der Bewohner Ostbelgiens für das politische Geschehen insgesamt und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft liegt seit 2011 auf einem ähnlichen Niveau. 40 Prozent aller Befragten interessieren sich aktuell (sehr) stark für das politische Geschehen allgemein und 47 Prozent für das politische Geschehen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Nur wenige geben (wie auch bereits 2011 und 2014) an, sich überhaupt nicht für das politische Geschehen auf den einzelnen Politikebenen zu interessieren.

Im Vergleich zur letzten Befragung 2014 ist die Zufriedenheit sowohl mit der Politik im Gesamtstaat, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft als auch in der eigenen Gemeinde gestiegen: Mit der Politik in Belgien sind aktuell 45 Prozent zufrieden (+ 8 Prozentpunkte), mit der Politik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 75 Prozent (+ 12 Prozentpunkte) und mit der Politik in der eigenen Gemeinde 74 Prozent (+ 6 Prozentpunkte). Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung seit 2011.

  Es sind mit der Politik zufrieden (%)
  in Belgien in der Deutschsprachigen
Gemeinschaft
in ihrer Gemeinde
  ja nein *) ja nein *) ja nein *)
2011 39 61 64 30 70 25
2014 38 56 63 34 68 28
2018 45 47 75 22 74 22

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

Wenn es keine Wahlpflicht mehr gäbe, würden sich gut drei Viertel der Bewohner nach eigenem Bekunden dennoch an der nächsten Wahl zum Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft beteiligen. 12 Prozent geben an, dass sie sich bei Aufhebung der Wahlpflicht nicht mehr an der Wahl beteiligen würden. 3 Prozent geben an, sie würden ohnehin nicht teilnehmen.

Was politische Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten betrifft, sind 60 bzw. 64 Prozent der Befragten der Meinung, dass auf Ebene der Deutschsprachigen Gemeinschaft bzw. der Gemeinden genügend zur Verfügung stehen. Im Vergleich zu 2011 und 2014 bedeutet dies ein Anstieg auf beiden Ebenen (Deutschsprachige Gemeinschaft und Gemeinde), wie folgende Darstellung verdeutlicht.

Die Deutschsprachige Gemeinschaft erbringt Dienstleistungen in unterschiedlichen Bereichen. Die Befragten wurden offen und ohne Antwortvorgaben gebeten anzugeben, welche Dienstleistungen ihnen spontan einfallen. 19 Prozent nennen spontan Angebote im Bereich Bildung, Unterricht und Schulwesen. Jeweils 15 Prozent fallen spontan Kultur- und Freizeitmöglichkeiten, Kulturveranstaltungen und –förderung bzw. Angebote der Senioren- oder Behindertenbetreuung und –pflege ein. 14 Prozent nennen Angebote der Kinderbetreuung oder Kindertagesstätten, 12 Prozent Angebote im Gesundheitswesen bzw. der ärztlichen Versorgung und 11 Prozent den sozialen Bereich allgemein sowie die Sozialhilfe oder das Sozialhilfezentrum. 38 Prozent (ähnlich viele wie 2014 bzw. 2011) fallen jedoch spontan gar keine Dienstleistungen ein, die die Deutschsprachige Gemeinschaft erbringt.

Bezüglich der Informationsquellen über die Arbeit des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind vor allem regionale Zeitungen (85 %) sowie das regionale Radio (85 %) den Befragten bekannt. Diese beiden Quellen werden auch von 65 bzw. 66 Prozent der Befragten regelmäßig genutzt. Nachfolgende Tabelle zeigt die verschiedenen Informationsquellen und ihre Bekanntheit.

Die Informationsquellen des Ministeriums
sind bekannt:
2011
%
2014
%
2018
%
Regionale Zeitungen 92 80 85
Regionales Radio/Fernsehen 89 76 85
Broschüren und Faltblätter 81 76 71
Anzeigen/Beilagen in Zeitungen/Zeitschriften 82 68 71
Internetseiten 63 66 68
soziale Medien  _  _ 60
Persönliche Kontakte 43 43 45